Alle 7 Jahre: Neue Lebensabschnitte – frische Perspektiven?

In unserem Leben, reisen wir duch ganz verschiedene Lebensabschnitte und das einzige was wirklich Bestand hat ist Veränderung. Alles ist im Fluss. Sicherheit ist lediglich eine Illusion.

So oder ähnlich bekommen wir es immer wieder zu hören. Leider, oder besser glücklicherweise, stimmt das auch. In unserem Leben gibt es immer wieder Abschnitte, in denen wir Veränderungen gegenüberstehen, wo etwas Altbekanntes endet und ein neuer Anfang auf uns wartet. Das ist nicht immer leicht, besonders wenn eine Phase von längerer Stabilität geprägt war. Zweifel und Ängste entstehen, wenn uns die vertraute Sicherheit plötzlich genommen wird.

Doch das muss nicht sein: Jeder neue Lebensabschnitt oder Lebensphase bietet auch eine große Chance. Wenn du dich frühzeitig mit diesem Thema und den bevorstehenden Herausforderungen beschäftigst, kann daraus auch etwas Wunderbares entstehen. Warum das so ist und wie du diese Gelegenheit nutzen kannst, um neue Perspektiven zu gewinnen, erfährst du in diesem Artikel.

Die Faszination der Zahl 7

Vermutlich gibt es so viele verschiedene Modelle von Lebensphasen wie es Leben selbst gibt.

Aber wer hat noch nie den Spruch „das verflixte siebte Jahr“ gehört? Die Zahl 7 hatte stets etwas Faszinierendes und begegnet uns immer wieder. Ein paar Beispiele: Agent 007 James Bond und die Firma Boeing setzen auf sie. Die Zahl begegnet uns in der 7-stufigen Tonleiter oder in den sieben Farben des Regenbogens. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Märchen und Legenden. Die Welt wurde in sieben Tagen erschaffen, ebenso viele Tage hat eine Woche. Es gibt sieben Weltwunder, 7 Zwerge im Märchen. Und dem Turteln im siebten Himmel folgt manchmal das verflixte siebte Jahr. Diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.

Folglich liegt es nahe, dass es auch Theorien gibt, die besagen, dass unser Leben in 7-Jahres-Zyklen abläuft.

Da ich vermute, dass du bereits 20 Jahre alt bist, verzichte ich auf eine Beschreibung der ersten 21 Jahre. Ich gehe davon aus, dass die meisten Leserinnen und Leser diese Phase(n) der Kindheit, Jugend und des Erwachsenwerdens bereits mehr oder weniger erfolgreich hinter sich gelassen haben.

Lebensabschnitt zwischen 21 und 28

Die Periode zwischen 21 und 42 Jahren, oft als die aktive Phase bezeichnet, bietet eine aufregende Gelegenheit für Selbstreflexion und Auseinandersetzung mit der Welt. In dieser Zeit müssen viele wichtige Themen wie Karriere, Familie und die Herausforderungen der Work-Life-Balance gemeistert werden.

Die aktive Phase kann in drei siebenjährige Abschnitte unterteilt werden, wobei die erste Phase zwischen 21 und 28 Jahren als die Sturm-und-Drang-Phase bekannt ist. In dieser Phase des Erwachsenwerdens suchen Menschen nach Autonomie und Unabhängigkeit vom Elternhaus und machen neue Erfahrungen und Entdeckungen. In dieser Zeit liegt der Fokus auf der Ausbildung, der Wahl des richtigen Berufs und der Selbstverwirklichung.

Während dieser Phase stellen sich wichtige Fragen wie die Wahl des richtigen Berufs, die Entdeckung der eigenen Interessen und Talente sowie die Suche nach der perfekten Balance zwischen Arbeit und Leben. Es ist jedoch nicht immer leicht, diese Fragen in jungen Jahren zu beantworten, da die meisten Menschen ihre Stärken und Wünsche noch nicht vollständig kennen.

Um bei der Wahl des Berufs und der Entdeckung der eigenen Stärken und Talente zu helfen, gibt es zahlreiche Methoden, wie z.B. die ikigai-Methode oder auch das Enneagramm. Ein Bewusstsein für die eigenen Stärken kann jedoch nicht nur bei der Berufswahl, sondern auch im Leben im Allgemeinen hilfreich sein.

Lebensabschnitt zwischen 28 und 35

Die Zeit zwischen 28 und 35 Jahren ist eine Phase der Familienplanung und Karriereentwicklung nach dem Abschluss von Ausbildung, Studium und ersten Berufsjahren. Es geht darum, hohe Leistungen zu erbringen, Karriereschritte zu machen und gemeinsame Zukunftspläne mit dem Partner zu entwickeln, wie beispielsweise Kinder, ein Haus und Altersvorsorge. Für viele ist dies eine „Reifephase“, da sie Verantwortung für den Partner und die Kinder übernehmen und oft auch ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen müssen. Frauen stehen dabei oft vor der Herausforderung, Arbeit und Familie zu vereinbaren, aber auch immer mehr Männer erkennen den Wert einer verantwortungsvollen Vaterrolle.

Lebensabschnitt zwischen 35 und 42

Im Alter zwischen 35 und 42 Jahren kommt es oft zu größeren Krisen, sowohl im persönlichen als auch im partnerschaftlichen Bereich. Der Spagat zwischen Arbeit und Privatleben gelingt oft nicht mehr so gut wie gewünscht. Menschen werden selbstkritischer und hinterfragen ihre Umwelt. Gesundheitliche, berufliche oder private Krisen führen zu einer ersten Standortbestimmung und Reflexion, bei der es darum geht, zu fragen, wo man gerade steht, was bisher erreicht wurde und wo man eigentlich hin will.

In dieser Phase ist es wichtig, sich selbst und seine Ziele zu reflektieren und möglicherweise neue Wege einzuschlagen. Es können auch neue Prioritäten im Leben gesetzt werden, wie beispielsweise mehr Zeit für die Familie oder für persönliche Interessen. Oftmals führen diese Krisen zu einem tieferen Verständnis für sich selbst und zu einem neuen Blick auf das Leben.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Krisen auch Chancen für Veränderungen und Wachstum bieten können. Es kann eine Gelegenheit sein, sich neu zu erfinden und neue Herausforderungen anzunehmen. In dieser Phase ist es daher wichtig, die eigenen Stärken und Interessen zu kennen und sich selbst treu zu bleiben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Phase zwischen 21 und 42 Jahren eine Zeit der persönlichen und beruflichen Entwicklung ist, die mit vielen Herausforderungen und Krisen einhergeht. Es ist wichtig, sich diesen Herausforderungen zu stellen und Veränderungen als Chance für Wachstum und neue Erfahrungen zu sehen. Indem man sich selbst reflektiert und seine Ziele neu definiert, kann man seine persönliche und berufliche Entwicklung vorantreiben und eine erfüllte Zukunft gestalten.

Hier bietet sich ein Rückzug an, um eine persönliche Standortbestimmung vorzunehmen. Auch eine Unterstützung durch ein Seminar oder Coaching kann dir hier sehr gut helfen.

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Lebensabschnitt zwischen 42 und 49

Die Lebensmitte zwischen 42 und 49 Jahren stellt für viele Menschen eine Zeit der Reflexion und Neuorientierung dar. Die körperliche Vitalität nimmt ab, und die Endlichkeit des Lebens wird spürbarer. Es stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens, und wir hinterfragen unsere Träume und unseren beruflichen Erfolg.

Diese Phase kann als Sinnkrise oder Midlife-Krise bezeichnet werden und erfordert oft eine Um- oder Neuorientierung. Es erfordert Mut, alten Gewohnheiten loszulassen und sich ehrlich zu reflektieren. Manchmal reicht es jedoch aus, das Thema offen anzusprechen, um eine neue gemeinsame Vision für die nächste Lebensphase zu schaffen.

Um diese Veränderung erfolgreich zu gestalten, ist es wichtig, sich selbst und seine Persönlichkeit sowie Verhaltens- und Denkmuster bewusst zu werden. Dadurch gewinnen wir mehr Verständnis für uns selbst und unser Umfeld.

Lies dazu auch „In der Mitte des Lebens“ (hier geht es zum Artikel)

Lebensabschnitt zwischen 49 und 56

Im Alter zwischen 49 und 56 Jahren erreichen wir eine Lebensphase, die davon abhängt, wie gut wir die Krise der Lebensmitte gemeistert haben. Es besteht die Möglichkeit, noch einmal neu durchzustarten oder bitter durchs Leben zu gehen. Es ist wichtig, das fortschreitende Alter zu akzeptieren und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was uns wirklich guttut. Eine Selbsttäuschung wie ein neuer Sportwagen, eine junge Geliebte oder ein jugendliches Outfit kann uns letztendlich nur unglücklicher machen. Es ist sinnvoll, in dieser Lebensphase einen neuen Rhythmus und neue Perspektiven zu finden und zu akzeptieren, dass man nicht mehr in den Zwanzigern ist und den Wert der Erfahrung zu schätzen lernt.

Hier sind einige Fragen hilfreich:

  • Was wird in den kommenden Jahren mein Fokus sein?
  • Wie kann ich mehr Sinnhaftigkeit und Freude in mein Leben bringen?
  • Soll ich eine berufliche Umorientierung in Betracht ziehen?
  • Wie kann ich meine Erfahrung auf sinnvolle Weise weitergeben?
  • Was kann ich tun, um körperlich und geistig fit zu bleiben?

Vielleicht ist eine Neuorientierung der Weg, beispielsweise durch den Aufbau von etwas Neuem, Selbstständigkeit und der Verwirklichung von Leidenschaften und Talenten. Möglicherweise findet man dabei auch sein ikigai oder ganzheitliches Glück.

In dieser Lebensphase kann auch eine Partnerschaft neu erblühen, wenn beide Seiten bereit sind, den anderen so zu akzeptieren, wie er oder sie ist. Eine gemeinsame Persönlichkeitsanalyse kann helfen, „Krisenpotential“ zu erkennen und zu überwinden. Der Austausch über eine gemeinsame Vision kann ebenfalls eine starke Basis für die Beziehung bieten und Hindernisse leichter überwinden lassen.

Lebensabschnitt zwischen 56 und 63

Heute schon an morgen denken – der lange Weg zur Weisheit (56-63 Jahre)

Irgendwann ist es soweit: Das Ende des Berufslebens und der Einstieg ins Rentenalter rücken allmählich näher (ich ignoriere hier die fortschreitende Anhebung des Rentenalters). Man schaut auf ein langes Berufsleben zurück, die Kinder sind schon erwachsen, man muss sich nichts mehr beweisen und kann die Zeit des Ruhestands planen.

Die Sinnhaftigkeit des Lebens spielt weiterhin eine große Rolle und der Wunsch, Gutes zu tun. Vielleicht kann man seine umfangreichen Erfahrungen an jüngere Generationen weitergeben und als Mentor dienen oder sich ehrenamtlich für ein Anliegen einsetzen, das einem am Herzen liegt.

Es ist wichtig, sich rechtzeitig mit der Zeit nach dem Berufsleben zu beschäftigen. Einige ganzheitliche Fragen, die dabei helfen können, sind:

  • Wie kann ich einen fließenden Übergang in die Zeit nach dem Berufsleben schaffen?
  • Habe ich finanziell vorgesorgt?
  • Wie kann ich meine freie Zeit zukünftig sinnvoll gestalten?
  • Wie kann ich geistig und körperlich aktiv bleiben, um nicht zu verkümmern oder in Langeweile und Depression zu verfallen?
  • Kann ich den Ruhestand auch als Neubeginn nutzen?

Und mit 63 geht es richtig los

Mit 63 Jahren ist der dritte 21-Jahre-Lebensabschnitt vorbei, aber das Leben geht (hoffentlich) noch lange weiter. Statistisch betrachtet haben wir noch einige Jahre vor uns und es liegt an uns, was wir daraus machen.

Leider gibt es viele Menschen, die mit Beginn der Rente in ein Loch fallen, sich plötzlich wertlos fühlen oder nicht wissen, was sie mit der plötzlichen Freizeit anfangen sollen. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig damit auseinanderzusetzen und nicht erst, wenn der Tag X gekommen ist.

Es ist jedoch nicht ratsam, all deine Träume und Vorhaben auf den Ruhestand zu verschieben und nach dem Motto „wenn ich erst in Rente bin, dann…“ zu leben. Denn wir wissen nicht, wie viel Zeit uns noch bleibt. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig herauszufinden, was dich wirklich glücklich macht und was du noch erleben möchtest (z.B. durch eine Bucket List oder Löffelliste).

Falls du in einem bestimmten Lebensabschnitt feststeckst und dich in einer Umbruchphase befindest wo du Veränderungen anstrebst, jedoch nicht weißt, wo du beginnen sollst, gibt es einige gute Möglichkeiten, um herauszufinden, wie du am besten vorgehen kannst.

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(Foto von Avel Chuklanov auf Unsplash)